Innenraumschadstoffe
In den letzten Jahren ist die Bedeutung der Raumluftqualität mehr und mehr ins öffentliche Interesse gelangt. Immer länger halten wir uns in Gebäuden und Räumen auf und setzen uns dabei mikrobiologischen und chemischen Schadsubstanzen aus, die sich in kontaminierten Baustoffen, Farben, Kleber, Möbel, Textilien und der Raumluft befinden können.
Umweltkrankheiten wie das Sick-Building-Syndrome oder MCS (Multiple Chemical Sensitivity) werden durch den Arbeitsausfall in den Unternehmen zu großen wirt- schaftlichen Kostenfaktoren. Von persönlichen Beeinträchtigungen der Betroffenen ganz zu schweigen.
Bei entsprechendem Verdacht ermitteln Wir durch Material- Staub- und Raumluft- messungen das Gefährdungspotential. Besteht Hand- lungsbedarf finden wir die Kontaminationsquellen.
Auch das sogenannte “Fogging” oder “Schwarzstaub-Phänomen” ist, besonders in Wohnräumen, ein immer häufiger auftretendes Problem. Die Ursachen sind immer noch nicht vollständig erfasst, aber den meisten Betroffenen kann geholfen werden.
Schadstoff- und Innenraummessung
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Gefahrstoffe
Asbest | Einatembarer Asbeststaub ist krebserzeugend und entsteht bei mechanischer und chemischer Beanspruchung asbesthaltiger Produkte. Hierzu gehören die Bearbeitung, der Verschleiß und die Abwitterung. Als kritische Faserabmessungen werden ein Länge >5 μm, ein Faserdurchmesser 3:1 angegeben.
Bis in die 90er Jahre fand Asbest aufgrund seiner besonderen Eigenschaften in einer Vielzahl von Produkten seine Verwendung. Er hat eine hohe Festigkeit und ist u.a. witterungsbeständig, isolierend, lauge-, säure- und hitzebeständig. Die am meisten verwendeten Arten sind weißer Asbest (Chrysotil), blauer Asbest (Krokydolith) und brauner Asbest (Amosit). Es wird nach fest gebundenen und schwach gebundenen Asbestprodukten unterschieden. Fest gebunden sind Asbestmaterialien, deren Fasern fest im Trägermaterial verankert sind. Schwach gebunden sind Asbestmaterialien, in denen die Fasern nicht oder kaum an einem Trägermaterial gebunden sind. |
Asbestrichtlinie | Regelt die Bewertung und Sanierung von schwach gebundenen Asbestprodukten in Gebäuden |
AGW | Arbeitsplatzgrenzwert |
Baumängel | Erkundung und Beurteilung von konstruktiven, physikalischen und chemischen Baumängeln einschließlich ausführlicher Dokumentation. |
Bauschutt | Bezeichnung für das entstehende mineralische Material beim Ausbau, Umbau, Abbruch von Gebäuden, Wegen und Straßen |
BBodSchV | Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung:
Methoden und Maßstäbe für die Ableitung der Prüf- und Maßnahmenwerte |
BGG | Berufsgenossenschaftliche Grundsätze |
BGI | Berufsgenossenschaftliche Information |
BGR | Berufsgenossenschaftliche Regeln |
BGV | Berufsgenossenschaftliche Vorschriften |
Elektronische Nachweisführung (eANV) | Gefährliche Abfälle bedürfen der nachvollziehbaren Dokumentation der Abfuhr, Verwertung und/oder Beseitigung. Alle Formalitäten werden seit 2010 nur noch elektronisch (u.a. mit dem Programm ZEDAL) geführt (keine Papierformulare mehr). |
Fundstellenverzeichnis | Sämtliche in einem Gebäude vorhandenen Gefahrstoffe werden exemplarisch anhand ihrer Fundstellen erfasst, jedoch ohne Angabe von Masse bzw. Dimension, und in Form eines Kurzgutachtens schriftlich fixiert. |
GefStoffV | Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung) |
Hausschwamm, Echter | Ein gefährlicher holzzerstörender Pilz in Gebäuden. Es sind sehr umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich, die nur durch Fachfirmen gemäß der DIN 68800 ausgeführt werden dürfen. |
Holzschutzmittel (HSM) | In Holzschutzmitteln wurden früher Substanzen bzw. Chemikalien verarbeitet, die heute als krebserregend bzw. erbgutschädigend gelten. Dazu gehören u.a. DDT, Lindan, PAK, PCP etc. Holzzerstörende Schwammpilze und Insekten Sie schädigen die Holzkonstruktion in Gebäuden. Eine Sanierung erfolgt gemäß der DIN 68800, deren Umfang hängt von der Art der holzzerstörenden Pilze ab. |
Innenraumschadstoffe | Geruchs- oder gesundheitsrelevante Stoffe in Innenräumen,
Vorkommen z.B. in Teppichen, Möbeln, Anstrichen (flüchtige organische Verbindungen (VOC), Aldehyde, etc.) |
Kanzerogenitätsindex (KI) | Index zur Gefahreneinstufung von Mineralfasern (krebserregendes Potenzial) |
Gesamtkeimzahl oder Gesamtkoloniezahl | Wird in der Mikrobiologie gebraucht, um die Anzahl der mit bloßem Auge sichtbaren Ansammlungen von Mikroorganismen zu bestimmen, angegeben in Kolonien bildende Einheiten (KBE) pro Fläche oder Volumen.
Einheit: KBE/m²; KBE/m³ |
Künstliche Mineralfasern (KMF) | Künstliche Mineralfasern finden in einer Vielzahl von Dämmstoffen ihre Anwendung.
Es wird nach alter und neuer Mineralwolle unterschieden. Als alte Mineralwolle bezeichnet man Produkte, die vor 1996 bzw. 2000 hergestellt wurden. Einatembarer Faserstaub (WHO-Fasern) dieser Produkte gilt als potenziell krebserregend. Neue Mineralwolleprodukte, die nach 2000 hergestellt wurden und den Freizeichnungskriterien des Anhanges IV Nr. 22 Abs. 2 der GefStoffV entsprechen, gelten nicht als krebserregend. |
Mikrobiologische Analysen | Bakterien-, Schimmelpilz- oder Hausschwammidentifizierung, Keimzahlbestimmung und Gesamtsporenmessung |
Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) | Ölverunreinigungen im Bauschutt und Boden Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) Summe von Einzelverbindungen in teerhaltigen Produkten, z. B. Dachpappen, Teerkorkdämmungen etc. |
Polychlorierte Biphenyle (PCB) | Summe von chlorierten Einzelverbindungen als Weichmacher in z. B. Fugenmassen, Einsatz als Flammschutzmittel |
Pentachlorphenol (PCP) | Bestandteil von Holzschutzmitteln |
Schimmelpilze | Oberflächlich wachsende Pilzgeflechte (Hyphen), die meist starke Sporenbildung (Vermehrungsform) aufzeigen und gesundheitlich relevant sind. Sie schädigen nicht die Bausubstanz. |
Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) | Regelwerk zum Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen |
VOC | Engl. Abk.: Volatile Organic Compounds, Deutsche Übersetzung: flüchtige organische Substanzen. |
WHO Fasern | Als WHO-Fasern organischen oder anorganischen Ursprungs werden jene Fasern bezeichnet, welche länger als 3µm, bzw. ein Längen-Durchmesserverhältnis von >3:1 aufweisen.
Solche Fasern werden als lungengängig bezeichnet. |
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